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Hakenwurmbefall der Katze |
Hakenwürmer kommen bei Katzen häufig vor, insbesondere die katzen- spezifische Hakenwurmart Ancylostoma tubaeforme, die übrigens auf Hunde nicht übertragbar ist.
Eine weitere, in Mitteleuropa hauptsächlich bei Hunden vorkommende Hakenwurmart Ancylostoma caninum, geht nur in seltenen Fällen auch auf Katzen über, wird jedoch in dieser normalerweise nicht geschlechtsreif. Auch die Hakenwurmart Uncinaria stenocephala (Hauptwirt; Füchse - sporadisch auch bei Hunden vorkommend) kommt bei Katzen eher selten als "verirrter" Parasit vor.
Hakenwürmer besitzen am "bauchseitigen" Rand ihrer gut entwickelten Mundkapsel zwei bis drei zahnähnliche Gebilde. Ihr Vorderende ist abgebogen, leicht gekrümmt und erscheint daher hakenförmig. Die Weibchen sind im Durchschnitt ca. 13 bis 15 mm lang, Männchen etwas kürzer.
Hakenwürmer sind Dünndarmparasiten.
Von mit Hakenwürmern infizierten Katzen werden große Mengen der etwa 55 bis 70 x 35 bis 55 µm kleinen Eier über den Kot in die Außenwelt freigesetzt. Aus den Eiern schlüpfen, je nach den individuell herrschenden Umweltbedingungen, nach ca. 1 bis 2 Tagen die Larven (Larve I), welche sich anschließend über zwei weitere Häutungen in ca. ein bis zwei Wochen zu infektionsfähigen Larven (Larvenstadium III) entwickeln. Feuchte und warme Umgebungsbedingungen beeinflussen die Entwicklung der Larven positiv. Daher ist, in den hiesigen Breitengraden, in den Sommermonaten ein erhöhtes Aufkommen infektionsfähiger Larven in der Außenwelt am wahrscheinlichsten. In feuchtwarmer Umgebung sind die Larven mehrere Monate lebens- und infektionsfähig. Ungünstige Umweltbedingungen wie z. B. direkte Sonneneinstrahlung, harte Untergründe (Beton oder ähnliches) schmälern die Überlebenschancen der Larven allerdings erheblich.
Verbreitung und Infektion
Die Infektionslarven des dritten Larvenstadiums werden u. a. von Beutetieren der Katze, wie z.B. Mäusen usw., aufgenommen. Allerdings entwickeln sie sich in diesen sogenannten Transportwirten nicht weiter sondern verharren in deren Gewebe und Organen teilweise mehre Monate. Erst im Organismus der Katze findet die weitere Entwicklung der Larven von Ancylostoma tubaeforme statt.
Die Ansteckung der Katze erfolgt entweder durch Fressen paratenischer Transportwirte, was wohl am häufigsten der Fall ist, oder perkutan. Bei einer perkutanen Infektion bohren sich die Infektionslarven durch die äußere Haut der Katze, dringen so in deren Körper ein und erreichen auf dem Blutweg die Atmungsorgane wo sie sich in den luftführenden Wegen festsetzen und sich dort zur Larve IV häuten (Zeitraum ca. 8 -14 Tage). Über das Bronchialsystem gelangen die Larven des IV. Stadiums in den Rachenraum von wo aus sie durch das Abschlucken über den Magen-Darm-Kanal in den Dünndarm gelangen und sich dort zu geschlechtsreifen Hakenwürmern entwickeln.
Erfolgt die Aufnahme der Infektionslarven oral, durch den Verzehr infizierter Beutetiere (paratenischer Wirte), gelangen die Larven direkt, ohne den Umweg über den Blut-Lungen-Weg, über den Magen in den Dünndarm der Katze und entwickeln sich dort, wie bereits oben beschrieben, zu adulten Hakenwürmern.
Befallshäufigkeit
Ein Befall mit Hakenwürmern tritt meist eher häufiger bei älteren Tieren,
ab einem Alter von ein bis zwei Jahren auf. Dabei sind Katzen mit freiem Auslauf höher gefährdet. Aber auch jüngere Tiere und Katzenwelpen können befallen werden.
Schäden
Hakenwürmer besiedeln die Darmschleimhaut des befallenen Tieres. Sie fressen Gewebe und saugen Blut. Vor allem bei starkem Befall kann es bei Katzen zu nicht unerheblichen Blutverlusten, mit einhergehenden Protein-und Eisendefiziten kommen.
Symptome
Die Infektion mit Hakenwürmern bleibt bei Katzen häufig symptomlos, da die Tiere bei nur geringem Befall in der Lage sind, den Blut- und Nähr- stoffverlust zu kompensieren. Bei stärkerem Befall können sich aber deutliche klinische Krankheitserscheinungen wie z.B. glanzloses, struppiges Fell, schleimig-blutiger Durchfall, allgemeine Schwäche und Blutarmut zeigen. Besonders bei stärker befallenen Katzenwelpen entwickelt sich eine Anämie recht schnell und kann unter Umständen
sogar zum Tode führen.
Diagnose
Da die klinischen Krankheitserscheinungen keine sichere Diagnose zulassen, ist der Nachweis der Infektion über die Feststellung der Eier im Kot mittels Flotationsverfahren zu erbringen.
Bekämpfung
Durch moderne Wurmmittel lassen sich Hakenwürmer effektiv bekämpfen. Die Würmer werden im Rahmen einer regelmäßigen Entwurmung mit den zur Bekämpfung von Spulwürmern eingesetzten Mitteln ebenfalls erfasst und sind daher leicht zu eliminieren.
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